Digitale Energiewende

2016 ist das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende in Kraft getreten. Dessen Ziel ist es, Stromnetze, Energieerzeugung und Energieverbrauch digital miteinander zu verknüpfen. Die Umsetzung des Gesetzes führt auch dazu, dass die klassischen, analogen Stromzähler durch elektronische, digitale Messeinrichtungen ausgetauscht werden.

Digitale Stromzähler werden zur Erfassung des Stromverbrauchs eingesetzt und können weitaus mehr als konventionelle Zähler. Die Stromzähler zeigen an, wie viel Strom aktuell verbraucht wird und geben einen Verbrauchsüberblick über längere Zeiträume. Somit helfen sie dem Endverbraucher, Haushaltsgeräte und Gewohnheiten mit hohem Energieverbrauch zu erkennen. 
Ein digitaler Stromzähler allein ist aber kein Smart Meter. Zu einem Smart Meter, also einem intelligenten Messsystem, wird er erst, wenn er um eine Kommunikationseinheit erweitert wird: Das Smart-Meter-Gateway.

Was sind Smarte Zähler?

Smarte Zähler sind digitale Stromzähler, die herkömmliche analoge Geräte ersetzen. Sie messen den Stromverbrauch präzise, speichern die Daten digital und zeigen sie verständlich auf dem Gerät an. So erhalten Nutzer detaillierte Einblicke in ihren Energieverbrauch, z. B. nach Tageszeit oder Verbrauchsmuster. Die Anzeige erfolgt direkt auf dem Gerät und ist oft besser verständlich als bei analogen Zählern.

Einschränkung: Anders als intelligente Messsysteme (iMSys) verfügen smarte Zähler nicht über eine Kommunikationsschnittstelle. Die Verbrauchsdaten werden nicht automatisch übertragen und müssen weiterhin manuell abgelesen werden.

Ihre Vorteile

  • Mehr Transparenz: Nutzer können den Stromverbrauch einfacher und genauer nachvollziehen.
  • Grundlage für Einsparungen: Durch die detaillierten Verbrauchsinformationen lassen sich Energiefresser im Haushalt schneller erkennen und vermeiden.
  • Keine aufwendige Ablesung mehr: Der Zählerstand wird digital angezeigt und ist leicht zugänglich.

Was ist ein intelligentes Messsystem (iMSys)?

Ein intelligentes Messsystem (iMSys) ist eine moderne, vernetzte Technologie zur Erfassung und Übermittlung von Energieverbrauchsdaten. Es besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem Smart-Meter-Gateway, das die Verbrauchsdaten präzise erfasst und sicher sowie automatisiert an berechtigte Marktpartner wie Messstellenbetreiber oder Energieversorger überträgt.

Funktionen eines intelligenten Messsystems

  • Verbrauchsmessung: Der digitale Zähler erfasst den Stromverbrauch detailliert und zeitnah.
  • Datenübertragung: Das Smart-Meter-Gateway sendet die Verbrauchsdaten sicher und verschlüsselt über das Internet.
  • Integration in Energiemanagementsysteme: iMSys können in Smart-Home-Lösungen integriert werden und ermöglichen so eine automatisierte Steuerung von Energieverbrauchern im Haushalt.
  • Transparenz: Nutzer können ihren Verbrauch fast in Echtzeit einsehen und potenzielle Einsparungen identifizieren.

Ihre Vorteile: 

  • Genauigkeit und Transparenz: Detaillierte Informationen helfen, den Energieverbrauch besser zu verstehen.
  • Energieeffizienz: Nutzer können durch optimierte Verbrauchsgewohnheiten Kosten sparen.
  • Zukunftssicherheit: Sie sind kompatibel mit modernen Energiemärkten und Smart-Home-Technologien.

Fragen und Antworten zum Smart Metering

Intelligente Messsysteme bestehen aus einer modernen Messeinrichtung und einer Kommunikationseinheit. Wesentlicher Unterschied zur modernen Messeinrichtung ist die Kommunikationseinheit. Intelligente Messsysteme sind in der Lage, wichtige Netz- und Verbrauchswerte zu erfassen und zu übermitteln. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt über eine gesicherte Datenverbindung.

Netzbetreiber können dank intelligenter Messsysteme ihr Stromnetz sicher und effizient betreiben.
Aber auch Stromkunden profitieren. - Mit intelligenten Messsystemen ist es möglich ihren Energieverbrauch zu kontrollieren und dadurch effizienter Energie zu beziehen.
Stromlieferanten haben dank intelligenter Messsysteme die Möglichkeit neue Produkte und Dienstleistungen wie zeit- und lastvariable Tarife, Apps zum Stromsparen und intelligente Haussteuerung anbieten zu können.
 

Beide Zählersysteme können nur den Stromverbrauch messen. Eine moderne Messeinrichtung erfasst den tatsächlichen Energieverbrauch. Am Display können außerdem Daten der letzten 24 Monate zeitraumspezifisch eingesehen werden. Ein intelligentes Messsystem verfügt darüber hinaus über eine Kommunikationseinheit, über welche die Messwerte an die berechtigten Stellen übertragen werden.

Es kann sein, dass bei Ihnen bereits ein elektronischer Zähler eingebaut wurde. Dieser entspricht jedoch nicht dem Messstellenbetriebsgesetz und ist keine moderne Messeinrichtung. Es handelt sich bei Ihnen um einen sogenannten EDL 21 Zähler. Dieser speichert die historischen Werte lediglich über einen Zeitraum von 12 Monaten. Die neue moderne Messeinrichtung hingegen speichert gemäß gesetzlicher Vorgabe die Werte über einen Zeitraum von 24 Monaten. Moderne Messeinrichtungen gibt es erst seit 2017 am Markt, daher muss auch Ihr jetziger Zähler noch einmal getauscht werden.

Der Zählerwechsel kostet den Endverbraucher nichts (mit der Ausnahme eines ggf. nötigen Umbaus des Zählerplatzes). Die Entgelte für den jährlichen Betrieb (Preisobergrenzen) werden im Gesetz festgelegt und richten sich nach der Verbrauchsklasse des Kunden. Den Kunden mit modernen Messeinrichtungen können maximal 20,00 € (inkl. MwSt.) abgerechnet werden.

Nach derzeitigem Stand werden diese Kosten mit Ihrem Stromlieferanten abgerechnet, sofern es Ihr Stromliefervertrag vorsieht. Sollte Ihr Stromlieferant mit Ihnen keine Regelung über den Messbetrieb vereinbart haben, werden die Kosten direkt vom grundzuständigem Messstellenbetrieb oder von dem von Ihnen gewählten Messstellenbetreiber mit Ihnen abgerechnet.

Die Aufgaben werden durch ihren Messstellenbetreiber übernommen.

Kunden erhalten zwei Informationsschreiben. Im ersten Schreiben wird mitgeteilt, dass ihr derzeit vorhandener Zähler durch eine moderne Messeinrichtung ersetzt wird. Diese Mitteilung geht Ihnen mindestens drei Monate vor dem Einbau zu. Im zweiten Schreiben werden Sie darüber in Kenntnis gesetzt, wann genau der Einbau erfolgen wird. Kunden bekommen diese Mitteilung mindestens zwei Wochen vor dem geplanten Einbautermin.

In der Regel ja. Die moderne Messeinrichtung ist so konstruiert, dass sie den alten Zähler 1:1 ersetzt. Der Zugang zum Zählerplatz sollte bei der Montage gewährleistet sein. Zudem müssen die Anlagen (insbesondere Altanlagen) den aktuellen Sicherheitsnormen und Richtlinien entsprechen. In Einzelfällen können so Mehrkosten für den Eigentümer entstehen.

Nein, der Einbau moderner Messeinrichtungen ist gesetzlich vorgeschrieben.

Die Kosten für moderne Messeinrichtungen sind höher als die Kosten für die bisherigen Zähler. Diese werden von uns an Ihren Stromversorger weiterberechnet. Inwieweit dieser die Kosten an Sie weitergibt, ist von Ihrem Stromliefervertrag abhängig.

Die modernen Messeinrichtungen, die bei Kunden mit dem Stromverbrauch unter 6.000 kWh/a eingebaut werden, haben keine Kommunikationseinheit, welche die Daten an den Messstellenbetreiber übertragen kann. Bei dieser Kundengruppe werden wir weiterhin Ablesungen vor Ort durchführen. Bei Kunden mit einem intelligenten Messsystem werden die Daten automatisch an den Messstellenbetreiber übermittelt.

Sie finden den Zählerstand auf der Anzeige in der obersten Zeile Ihrer modernen Messeinrichtung. Der Zählerstand muss einmal pro Jahr abgelesen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie der Bedienungsanleitung.

Bedienungsanleitung für Stromzähler Typ eHz-KW - Moderne Messeinrichtung.

Fragen zu Ihren Daten

Die modernen Messeinrichtungen speichern Daten zu Ihrem Stromverbrauch. Neben dem aktuellen Zählerstand speichern moderne Messeinrichtungen auch tages-, wochen-, monats- und jahresbezogene Stromverbrauchswerte für die letzten 24 Monate.

Der durch Sie oder uns abgelesene Zählerstand wird von uns an Ihren Stromversorger für die Stromabrechnung weitergeleitet. An den Stromversorger wird nur Ihr aktueller Zählerstand weitergegeben. Die gespeicherten Daten zu tages-, wochen-, monats- und jahresbezogenen Stromverbrauchswerten für die letzten 24 Monate verbleiben bei Ihnen.

Nein. Es werden lediglich Verbrauchsdaten gespeichert.

Die Kundendaten aus dem intelligenten Messsystem werden über eine verschlüsselte Kommunikation in ein gesichertes Rechenzentrum übermittelt und sind während des ganzen Prozesses hochgradig sicher. Hierfür sorgt unter anderem ein vom Bundesministerium für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) definiertes Schutzprofil für Smart-Meter-Systeme.

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Marius Penkalla
Abteilungsleiter Messstellenbetrieb